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Europa, sei du Selbst! Gemeinsamer Aufruf der Christen in Thessaloniki unterzeichnet

Von Gerhard Proß

Gemeinsam mit dem Präsidenten der CEC[1], Erzbischof Nikitas,
dem Präsidenten der COMECE[2], Bischof Mariano Crociata und
dem Generalsekretär der IAO[3], Maximos Charakopoulos,
war ich als Moderator von „Miteinander für Europa“ eingeladen, am 15. Mai 2024 das Dokument mit zu unterzeichnen.

Gemeinsame Unterzeichnung in Thessaloniki

Dieses Dokument “ Europa, sei du Selbst!“ war im Blick auf die bevorstehende Europawahl ein gemeinsamer Aufruf der Christen in Thessaloniki/Griechenland. Es war ungewöhnlich, dass wir als Netzwerk von Bewegungen (MfE) auf dieser Ebene vertreten waren, aber es waren die Orthodoxen Parlamentarier, die viel Wert auf unsere Stimme gelegt haben, weil sie wussten, dass wir einen aktiven Beitrag zu den christlichen Wurzeln Europas leisten.

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Bereits bei meinem kurzen Gruß anlässlich der feierlichen Unterzeichnung, konnte ich auf das Gespräch zwischen dem damaligen EU Ratspräsidenten Romano Prodi mit Chiara Lubich, der Gründerin der Fokolarbewegung hinweisen. Prodi hatte damals sinngemäß Chiara Lubich gefragt, wie er denn eine christliche Politik machen könnte, wenn die Christen selbst ihre Stimme nicht erheben. Daraufhin motivierte uns Chiara, eine Veranstaltung zu planen, die dann im Mai 2004 unter dem Thema „Miteinander für Europa“ (MfE) stand und in eindrucksvoller Weise gezeigt hat, wie sehr die christlichen Bewegungen durch ihr Engagement in unserer Gesellschaft mitwirken.

Die Unterzeichnung war der Auftakt zu einer 2-tägigen „International Political Conference“ mit dem Ziel, die christlichen Werte in Europa zum Ausdruck zu bringen. Zahlreiche Vertreter der oben genannten Kirchen, Politiker europäischer Länder, Professoren der Universität von Thessaloniki und weitere Fachleute kamen in zahlreichen Plenarsitzungen zu Wort. Manchmal ging es recht kontrovers zu, wenn heftig darüber gestritten wurde, ob denn zwischen den christlichen und den europäischen Werten ein Unterschied wäre, warum im Zukunftspapier der EU die Kirchen und der Glaube mit keinem Satz erwähnt würde und wie mit der zunehmenden Säkularisierung umzugehen wäre. Dann wieder leuchteten sehr klare und mutmachende christliche Positionen auf, wie z.B. durch den Kulturminister aus Albanien.

Es war eine Freude, dass unser 7-faches Ja, das ich bereits in der ersten Gesprächsrunde einbringen konnte, mehrfach auf Resonanz gestoßen ist. Viele fragten aufmerksam nach, was MfE denn wäre, weil sie bisher nichts von MfE wussten und Interesse daran gefunden hatten. Zahlreiche Kontakte und Querverbindungen sind entstanden und durch die Konferenz wurde das Anliegen, die christlichen Werte (und den christlichen Glauben) nicht aus dem Bewusstsein der EU zu verdrängen, ins Bewusstsein gehoben. Für mich brachte ein Teilnehmer am letzten Tag eines der Hauptprobleme auf den Punkt:
„Wir Christen werden nicht gehört, weil wir nicht eins sind und deshalb nicht mit einer Stimme sprechen“.

„Wir sollten mutiger unsere Stimme erheben und eindeutiger für unsere Werte einstehen, ohne sie anderen überzustülpen“ lautete eines meiner Statements.

Ich bin dankbar, dass die Orthodoxen Parlamentarier so mutig waren, zu dieser Konferenz einzuladen und damit auf ein Anliegen hinzuweisen, das zur ersten Veranstaltung von Miteinander für Europa geführt hatte: Wir als Christen erheben unsere Stimme und stehen ein für unsere Werte.

Thessaloniki, vor Pfingsten 2024

Gerhard Proß


[1] CEC = Conference of European Churches. Die CEC ist eine Gemeinschaft von etwa 114 orthodoxen, protestantischen, anglikanischen und altkatholischen Kirchen aus allen Ländern Europas.
[2] COMECE = Commission of [Katholik] Bishops Conferences of the European Union
[3] Inter-Parliamentary Assembly on Orthodoxy

Miteinander für Europa Trägerkreis Treffen in Rumänien

In unruhigen Zeiten für Europa und die Welt versammelten sich vom 16. bis 18. November 2023 über 220 Mitglieder des Trägerkreises von Miteinander für Europa zu ihrem jährlichen Treffen, dieses Mal in der europäischen Kulturhauptstadt 2023 Timisoara. Aus der Fülle dieser Tage drei Schwerpunkte:

„Die Zeit der Kathedralen scheint unwiderruflich vorbei“,

so Herbert Lauenroth in seinem grundlegenden Referat über die Perspektiven von MfE. „Das zeigen geradezu „ikonische“ Bilder unserer Spätmoderne: wie etwa die in Flammen stehende Notre Dame.“ Er zitierte Andrea Riccardi: „Notre Dame steht in Flammen, während das christliche Leben am Erlöschen ist“. Mit Blick auf die neuesten Zahlen der Kirchenentwicklung bleibt nur zu sagen: Die Kirche ist im freien Fall. Doch dazu malte uns Herbert Lauenroth ein Bild der Hoffnung:
Aus den Trümmern des 2. Weltkrieges, als alles zusammengebrochen war, entstand die Fokolarbewegung mit ihren Zellgruppen, quasi als fliegende, als mobile Kirchen (Es lohnt sich, das vollständige Referat nachzulesen, das demnächst auf der Homepage von www.together4europe.org zusammen mit weiteren Berichten und Referaten erscheinen wird).

Die mehrfache Betonung, dass es gilt, die Aufbrüche miteinander zu verbinden, habe ich am Ende des Treffens aufgenommen und dazu ermutigt, die Feuer der Erneuerung in Europa zu verbinden. Schon leuchten die Umrisse einer neuen Gestalt von Kirche auf – die vielen kleinen Gemeinschaften und die Feuer der Erneuerung. Es ist einer der Aufträge von MfE, diese zu vernetzten. Symbolisch haben wir uns verbunden und mit 3 Schnüren unterschiedlicher Farben ein Netz quer über Europa geknüpft.

Ein zweiter Gedanke ist der des Politischen

Bürgermeister Cornelius Fritz kam als Deutscher für ein soziales Jahr nach Timisoara. Vor zwei Jahren wurde er zum Bürgermeister dieser Stadt in Rumänien gewählt. Auch das ist Europa. Der Staatssekretär für Kultur  Ciprian Vasile Olinici, legte sein Konzept zur Seite, weil er die starke christliche Kraft unter uns spürte. Das mündete in das Referat von Eduard Heger, ehemaliger Ministerpräsident der Slowakei, der uns so stark motivierte, dass wir als Christen unsere Stimme des Glaubens erheben und die Politiker nicht allein lassen. „Klopft an ihre Türe, sie brauchen euch!“

Die kulturelle und konfessionelle Vielfalt dieser Stadt und dieser Region.

Dabei spielte Bischof Josef Csaba Pál, der örtliche Gastgeber, eine ganz besondere Rolle. In ihm lebt das Charisma der Einheit in einer starken Weise.

Wir können so viel lernen von den Christen dort.

Es gäbe noch vieles zu berichten. So z.B. der Impuls von Margaret Karram, der Präsidentin der Fokolarbewegung, die Begegnung Ost-West in Europa, das Kennenlernen der Orthodoxie, der Workshop „auf dem Weg zum Frieden“…

Der Weg des Miteinanders geht weiter und ich freue mich, dass es manchen Bewegungen, wie z.B. der Schönstatt-Bewegung und dem CVJM München, gelungen ist, die nächste Generation beim Treffen dabei zu haben.

Klausur des Leitungskomitees von MfE in München

Bei der Klausur des Leitungskomitees von MfE in München spürten wir, dass eine neue Phase im MfE beginnt. Wir wollen die nächste Generation der Leitenden nach Timisoara/Rumänien einladen und hoffen, dass sich die Feuer der Erneuerung quer durch Europa in der nächsten Generation vernetzen und dadurch ein Netz von Freunden entsteht, das tragfähig ist, die Zukunft mitzugestalten. Dazu gehören auch monatliche Zoom Vorbereitungen mit den Freunden aus Timisoara.

„Reicher an Hoffnung, tiefer in Versöhnung, stärker in Beziehung“ CCD im Juni 2022

Der CCD vom 22.-24.06.2022 unter dem Thema
„Reicher an Hoffnung, tiefer in Versöhnung, stärker in Beziehung“
war eine ganz besondere Tagung.
Mitten in den hochklassigen Referaten zum Thema Hoffnung berührte der Heilige Geist viele der Teilnehmer. „Das ist wie eine Erntezeit“, sagte ein anderer Leiter nach dem Podium mit den Bischöfen, die mit ihren Beiträgen und ihrem Miteinander geradezu symbolisch zu einem Bild der Einheit wurden. Vom ersten Referat durch Oliver Dürr bis zur abschließenden Verkündigung von Vladimir Pikmann (messianischer Jude) wurde eine großer Hoffnungsschirm aufgespannt, der auch das Leidvolle und Schwere nicht ausklammerte. Für viele war das Referat von Prof. Mihamm Kim-Rauchholz besonders berührend, weil sie mit Beispielen persönlich enttäuschter Hoffnungen ihr großartiges Referat begann.

Gott hat uns beschenkt, so dass wir „reicher an Hoffnung, tiefer in Beziehung und stärker in Versöhnung“ werden durften. Mit gefülltem Hoffnungstank und mit vielen wichtigen Impulsen und Begegnungen fuhren die Teilnehmer in den Alltag zurück.

Die Referate finden sich auf der Homepage vom CCD unter Downloads:
http://www.christlicherconvent.com

 

HÖREN -WAGEN – STAUNEN. DAS BUCH VON GERHARD PROß

Hören - Wagen - Staunen

In seinem Buch
„Hören – Wagen – Staunen“ ist Gerhard Proß ein großer Wurf gelungen, über den auch ich ins Staunen geraten bin!

Kardinal Walter Kasper

Wolfgang Kemper, evangelischer Pfarrer i.R.:
Gottes Führung zu vertrauen ist ein Abenteuer. Gerhard Proß lässt die Lesenden auf fesselnde Weise an seinem Lebensabenteuer teilhaben. Offen und ehrlich schildert er den Prozess, Gottes Wegführung zu erkennen, seine Bedenken, aber auch seine wagemutigen Entscheidungen. Durch eine selten zu findende Verknüpfung von Leben und Lehre wird das Buch über das Biografische hinaus zum praktischen Lehrbuch, weil konkrete Hilfestellungen gegeben werden, wie wir lernen können, für das eigene Leben der Führung Gottes zu vertrauen, die Stimme des guten Hirten besser von den anderen Stimmen zu unterscheiden, und wachsam zu werden für die Gefahren, die auf diesem Weg lauern. Sein Beispiel zeigt:
Gott gebraucht gewöhnliche Menschen für außergewöhnliche Taten. Seine Lehre macht Mut: Auch ich kann mich im vertrauenden Hören auf die Stimme Gottes auf den Weg machen – und das eigene Abenteuer beginnt.

Dr. Johannes Hartl vom Gebetshaus in Augsburg:
In diesem Buch verbinden sich zwei ganz wesentliche Aspekte. Zunächst das große Thema der Einheit unter den Christen. Gerhard Proß ist ein Brückenbauer, der seit Jahrzehnten quer über konfessionelle Grenzen hinweg zusammenruft. Große Bewegungen wie „Miteinander für Europa“ und jüngst „Deutschland betet gemeinsam“ wären undenkbar ohne sein treues Wirken. Zum zweiten beschreibt dieses Buch auf persönliche und zutiefst nahbare Weise, wie sich die Führung Gottes im Leben konkret gestaltet. Hier kann man spüren und erleben, was passiert, wenn man nach dem Willen des Höchsten sucht und ihm folgt. Weil beide Themen von bleibender Relevanz sind, ist dieses Buch eine wichtige Ermutigung.


Gerhard Proß: „HÖREN – WAGEN – STAUNEN“
2. Auflage Oktober 2022

320 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag Preis: 20.00 €
ISBN 978-3-9818340-4-8
Erhältlich beim GGE- Verlag, sowie im Buchhandel.

Das Buch kann über den GGE Verlag auch als Hörbuch bezogen werden. https://gge-verlag.de/?cat=c5_E-Books-e-books.html

Das Buch kann bei Gerhard Proß auch direkt bestellt werden. Eine kurze Mail mit Postanschrift genügt.